Bosnien Meisterschaft der E.I.K.O. Das etwas andere Osterfest |
Das EIKO Team war um 21 Uhr komplett und fuhr gesammelt in Richtung Bosnien. Mit dabei waren Wolfgang Siebel, Brigitte und Alfred Hund, Matija Tovilo sowie Hilmi Andac mit seinem Trainer Enver Cakiqi. Remzina Kirsch, die Organisatorin des Turniers fuhr ebenfalls mit uns. Hilde Siebel und Christof Hartwig ergänzten die Reisegruppe. Allerdings geriet die Mannschaft auf der Fahrt schon in Deutschland in einen großen Stau, der die Geduld jedes einzelnen auf eine harte Zerreißprobe stellte. Im stockenden Verkehr begann zugleich der Kampf mit sich selbst, den wir durch mehrmalige Rast und kleine Witze auf alttraditionelle Karate Art lösten. Durch die Definition “Zähfließender Verkehr mit zeitweiligem Stillstand” gewann die Situation zum ersten mal an Charakter. Währendessen planten wir im E.I.K.O. Mobil eine neue Kata “Heian Kebab” von Shihan Wolfgang Siebel. Nach einigen Stunden Fahrstreckenbewältigung fuhren wir durch Deutschland, später durch Österreich und Slowenien. Hierbei lernten wir alle das Wort “Maut” erst wirklich kennen. Nach mehreren wiederholten Bekanntschaften mit den Autobahngebühren wurde das neu erlernte Vokabular “Maut” zu einer Chiffre für “bin genervt”. Kroatien war für uns die angenehmste Strecke, da wir hauptsächlich die Autobahn nutzten, nach weiteren zu zahlenden Gebühren- “Maut”. Bei unserer Ankunft in Bosnien vergaßen wir jedoch schnell die zurückgelegte Strecke. Des Weiteren lernte die E.I.K.O. Truppe die Stadt “Zavidovici” kennen, welche eine Sporthalle als Austragungsort für das Seminar und das am Tag danach stattfindende Turnier zur Verfügung stellte. Wir schlossen auch gleich Bekanntschaft mit bosnischen Karatekas, die uns gleich zu einem Kaffee einluden. Unter anderem wurde schon vor unserer Ankunft für Schlafunterkünfte gesorgt, da uns die bosnischen Trainer Übernachtungsmöglichkeiten in ihren Häusern bereitgestellt hatten. So übernachteten wir nicht wie geplant in einem Hotel, sondern in weichen frisch bezogenen Betten, die uns unsere Gastgeber in einem mitbewohnerfreien Zimmer zur Verfügung gaben. Natürlich wurden wir auch rein traditionell nach bosnischer Art mit einem “bosanska Cafa” geweckt. Am Abend besuchten wir unser Stammlokal, wobei wir Matijas Nichte Marina Tovilo kennen lernten, welche mit uns am Seminar und Turnier teilnahm. Am 07.04.07 begann dann auch schon gleich das Karate Seminar. Shihan Wolfgang Siebel und Shihan Enver Cakiqi teilten die Karategruppe in 2 kleinere Gruppen. Der eine Teil wurde anfangs im Kumite unterwiesen, während dem anderen Part Kataergänzungen gezeigt wurden. Die Seminarleiter wechselten später die von ihnen unterrichteten Gruppen um ein ausgeglichenes Training zwischen Kumite und Kata zu erreichen. Zum Abschluss des Lehrgangs studierte Wolfgang Siebel mit den Seminarteilnehmern eine neue Kata ein. Das Seminar endete gegen Nachmittag. Es wurden Autogrammkarten verteilt und Urkunden ausgestellt. Am Abend nach einer kleinen Erholungspause gingen wir wieder in unser mittlerweile beliebtes Stammkaffee. Dort waren schon für uns Tische reserviert auf denen Teller mit ausgewogenen Mahlzeiten auf uns warteten. Nach dem Essen erkundeten wir die Stadt. Bei einem Stadtrundgang fielen uns die aufgehängten Ausschreibungen für das Turnier auf, welche in Zavidovici nicht zu übersehen waren. Das Turnier fand am darauf folgenden Ostersonntag statt. 57 Karate Budokas nahmen am Turnier in den Kategorien Kata und Kumite teil. Mit der Kategorie Kata wurde der Wettbewerb eröffnet. Matija Tovilo erreichte hier den zweiten Platz, trotz ihrer sieben jährigen Pause gelang ihr zugleich auch eine Erstplatzierung im Kumite, als sie ihre Kontrahentin überzeugend schlug. Der amtierende Vize Weltmeister Hilmi Andac erreichte den ersten Platz in seiner Gewichtsklasse im Kumite. Des weiteren versuchte er sich auch in der Kategorie Kata und erkämpfte sich den zweiten Platz. Matijas Nichte Marina leistete sich im Finale mit ihrer Gegnerin einen ausgeglichenen Kampf. Sie erreichte den zweiten Platz im Kumite. In der Gewichtsklasse bis 70 Kilo Herren errang Serdar Kacar eine zweite Platzierung. Das Turnier ergab ein gutes Ergebnis für E.I.K.O. und SKG Kosova. Am Abend wurde natürlich gefeiert. Allerdings mussten wir am nächsten Tag früh aufstehen um nicht in den Stau zu geraten, wobei wir nach spätestens einer Stunde erneut in einem “zähfließenden Verkehr mit zeitweiligem Stillstand ankamen. “Maut” blieb uns auf unserem Heimweg ein unvergessenes Fachwort. |
Sihan W. Siebel und Shihan E. Cakiqi |